Nats/ January 15, 2021/ an eastside story (mainly Croatia)

Drei Jahre lang hatten wir die Winter umgangen. Und nun saßen wir in unserem Sommerdomizil und bekamen tatsächlich kalte Füße… Was wir nicht wahr haben wollten hat sich bewahrheitet: Es war eisig. Zumindest gefühlt. Also für uns um so mehr. Ich wünschte mir, unser Kamin wäre begehbar und ich könnte gar darin wohnen. Aber so wärmte das Holzhacken meinen Mann, bevor er mir in Folge ordentlich einheizte. Eine irgendwie runde Sache. 🙂

Und da war ja auch noch die Badewanne. Ich hatte mich natürlich erkältet, mein Körper hatte wohl zuviel mit der Akklimatisierung zu tun. Jetlag und Kälteschock rollten dem Rhinovirus einen roten Teppich aus. Ich fand beim auspacken meines (Lasten-)Koffers ein Erkältungsbad, eines der Dinge, die ich von Kaua’i nach Duisburg zurückbringen wollte. Nun war der Badezusatz auf Vis und sollte mich bei der Genesung unterstützen.

Die kleine Wanne befindet sich im angebauten Appartement. Ich packte meine sieben Badesachen zusammen und huschte über die tiefgekühlte Terrasse. Auch dort ist ein Boiler für die Warmwasserbereitung zuständig. Ich ließ eine erhitzte Füllung einlaufen und hüpfte noch während sich der urige Tank leerte hinein. Ich kann sagen, dass es bereits kalt nachlief als circa ein Vietel Bad gefüllt waren. Neues, langsames Aufheizen war nun gefragt. Ich fror, waren doch so eben meine Beine und der Po bedeckt. Die erwarteten heißen Dämpfe, die mich obenrum warmhalten sollten, blieben aus, erstarrten in der Luft. Ich verließ das Mini-Becken und setzte mich vor den kleinen Heizlüfter.

Mit der zweiten Füllung kam ich nicht viel weiter, ich wartete eine dritte ab, vor dem Heizlüfter, bibbernd, am Badezusatz schnüffeln und ließ meiner Phantasie plantschenden Lauf. Mit der vierten Boilerentleerung wagte ich mich wieder rein, nur um festzustellen, dass zwar das Wasser aus dem Hahn heiß war, jenes in der Wanne aber schon lau bis fast kalt. Ich gab auf, wollte ich doch nicht noch erkälteter aus der Wanne kommen und somit den Begriff “Erkältungsbad” noch wortwörtlich nehmen.

Im Bett mit einer Wärmflasche eingemummelt blickte ich mit einer verrotzten Vorfreude auf eine heiße Dusche am nächsten Morgen. Der Boiler im Haus ist doppelt so groß, so dass man eine lange, heiße Dusche genießen kann. Könnte. Als ich tags drauf das Bad betrat traf mich der Schlag, also nicht wirklich, obleich es schon ein Elektro-Schock war, der mich heimsuchte: Der Boiler war defekt.

Ich schickte meinen Mann Holz hacken und träumte von einer Zink-Wanne im begehbaren Ofen…