Nats/ October 20, 2019/ heile welt/ kleine philosophie, on the other side (mainly USA)

Ich konnte es kaum erwarten wieder auf die helle Seite zu kommen, auf die warme, nach Kaua’i. Ich wusste, dass Europa wieder zur dunklen Seite mutiert. Zur kalten. Und dass sie dennoch zeit-intensiv für mich bleiben würde. Ich hatte während meines Aufenthaltes dort viereinhalb Monate keinen Sport mehr getrieben, viereinhalb Monate kein Yoga mehr gemacht, mich nicht mehr mit Fortbildung beschäftigt, kaum noch geschrieben oder mal was kulturell wertvolles gelesen. Es sollte, ja es konnte nun wieder alles anderes werden!

Am wichtigsten war mir die leibliche Ertüchtigung. Meine Muskeln und Sehnen hatten sich in den letzten Monaten wieder arg verkürzt, ja, ich würde fast behaupten, dass sie sogar kürzer waren als vor meiner letztjährigen Yoga-Praxis. Ich kam mir vor wie zu heiß gewaschen und ordentlich eingelaufen, wie ein klassischer Wollpulli, der dann nicht mehr dehnbar ist – die Elastizität war schlichtweg dahin. Elastigirl? Unglaublich!

Also alles auf Anfang! Schon am ersten Morgen hatte ich mich hier auf meine blaue Matte gestellt und seitdem nun zwei Wochen lang vorgetastet. Es ging um Dehnen und Entspannen, ein-zwei mal wagte ich Power Yoga, ach ja, es wird langsam wieder! 😉 Ich wollte auch wieder laufen gehen. Und ich schaffte es sogar – einmal… Und es hat mich sogar das Schwimmen gepackt, nachdem ich endlich eine Bucht entdeckt habe, in der ich keiner allzu starken Srtömung ausgesetzt bin. Es ging stetig bergauf.

Gestern wurde ich mutig. Ich machte ein zehnminütiges Workout, was meine online-Yogalehrerin schon mal anbietet. Es tat gut, yeah, so werde ich fit! Anschließend las ich mehr über Workouts und “HIIT” – high-intensiv interval training. Da geht es ans Eingemachte, kurz und knackig zum knackig werden. Ich recherchiert, sammelte Ideen, machte Pläne und war sehr vorfreudig, dass das das ist, was ich brauche. Was ich fortan mache. Morgen geht es weiter!

Ähm…Heute ging gar nix. Nada. Niente. Nothing. Ništa. Niets. Meine Oberschenkel machten mir den Alltag dermaßen schwer, dass ich mir wie eine Hundertjährige vorkam – wobei an aus dem Fester steigen nicht mal zu denken war! Schlagartig schlich sich neben meinen beiden Katzen also mein fieser, räudiger Muskelkater ins Haus – und mir war dann so gar nicht mehr nach sportlich schnurren…