Nats/ September 17, 2023/ an eastside story (mainly Croatia)

Nun also Erkundungstouren! In der ersten Woche mussten wir erstmal vorsichtig eruieren, was wir uns da angetan hatten. 😉 Fünf Wochen Taghazout! Die Unterkunft in dem Hostel war knuffig, das Frühstück war wie erwähnt super und die Menschen, die dort rumhingen waren sehr nett. Als da waren Hussein, der Eigentümer als auch Vater des dauer-quängelnden Rayane. Dann dessen Mitarbeiter Osama, als Gast ein lustiger, kaum Englisch sprechender Pariser namens Emmanuel, dagegen ein “sehr schlauer”, viel Englisch sprechender junger Brite, Arthur was his name – und dann zwei großartige sowie witzige und liebe Slowaken, Jakob und Pavel, mit denen wir uns dann auch angefreundet haben.

Die Umgebung, sprich die Anhöhe des Örtchens, war nicht viel besser als der Rest von Taghazout weiter unten, Müll auf den Straßen, vor allem Süßigkeiten-Verpackung und leere Plastikflaschen. Dann überall Essenreste. Für die herumstreunenden Katzen und Hunde wahrscheinlich. Und dann Kaka, Vierbeiner-Kaka, vor allem sehr viel Hundekaka in allen Konsistenzen. Und so kamen dann allerhand Düfte zusammen, auch gerne mal gemixt mit Abwassergerüchen, die man dann so roch während man durch die staubigen Straßen schluffte, nee, besser nicht schluffen, immer schön die Füße hochnehmen!

Doch wenn man über diese eher bodennahen Begebenheiten hinwegsah und sich auf Augenhöhe begab, gab es auch vieles nettes anzusehen, wenn auch oft baufällig oder unvollständig, waren die Gebäude zum teil sehr hübsch marokkanisch. Blau und weiß, nein, weder Schalke noch MSV, sondern die Farben der hiesigen Häuser. Es gab Geschäfte mit allerhand Tand und tollen exotischen Souvenirs, dann genauso exotische Gewürze und Tees und Öle und Aufstriche. Und dann überall die kleinen Lebensmittelmärkte, welche man bei uns Tante Emma Läden genannt hätte, da hier aber überwiegend, hmm, eigentlich ja nur die Männer verkaufen, hab ich die einfach mal Onkel Abdul Läden getauft.

Wir genossen allerhand lokale Mahle, die Tajine ganz oft – was hier in den meisten Restaurant vorbereitet war, so dass, wenn man eine “Tajine with chicken” bestellte, der Ton-Topf zwei Minuten später brutzelnd auf dem Tisch stand, fast food auf marokkanisch, nur in lecker und gesund! Pizza gab es hier auch oft, so dass mein Mann seine World-Pizza-Tour auch hier in Nordafrika fortsetzen konnte.

Wir suchten ein Apartment für den kommenden Monat und kamen dabei mit einer Art selbsternannten Makler ein wenig rum. Die hiesigen Vermieter, die versuchen ihre Bleibe an Touris zu vermieten, schütteln traditionell einen Schlüsselbund, was dann das Zeichen ist, dass, wenn man eine Unterkunft sucht man hier am besten mal nachfragen sollte.

Wir fanden ein nettes Apartment direkt an der Promenade, es erschien zunächst viel leiser als das Hostel, keine Hunde, keine Kinder. Dafür aber schon bald allerhand Bauarbeiten drumherum, diese aber immerhin nur tagsüber, so dass wir wenigstens nachts unsere Ruhe hatten… Der englisch sprechende Vermieter mit dem wir über WhatsApp Kontakt aufgenommen hatten, weilte in Casablanca, so dass wir alles mit den nicht englisch sprechenden Verwandten und einem netten, als Dolmetscher fungierenden, Nachbarn besprachen. Mohammed, der also nebenan wohnte, lud uns dann auch am gleichen Tag zu sich ein und wir genossen mit ihm und seiner Frau ein leckeres hausgemachtes Tajine inklusive selbst gebackenem Brot.

Interessanterweise gab es direkt das kurze Treppchen hinunter eben nicht nur das Meer nebst Promenade, sondern ein kleines Eiscafe, geführt von einem französischem Ehepaar – mit Softeis und Crepes, mit viel Karamel- sowie Spekulatiuscreme. Drumherum entlang der Promenade allerhand Restaurants mit Tajines und Couscous und marokkanischen Salaten wo man nur hinguckte (und massig herumlaufenden Straßenmusikanten, was etwas die Gemütlichkeit oft etwas störte). Ich wohnte dann hier die nächsten Wochen wahrscheinlich im kulinarischen Himmel. Dabei wollten wir ja ein Apartment, damit wir auch selber kochen konnten, nun ja, das Essen in den Restaurants ist hier ja so günstig, warum daheim die Mühe machen… 😉