Nats/ November 6, 2022/ a westside story (mainly Germany)

Industiekultur hin und her, sie ist zwar beeindruckend, aber für so einen Amerikaner, dessen Land nicht tausende von Jahre alt ist (indigene Historie mal außen vor gelassen) sind altrömische Städte doch recht spannend. Als mein Mann das erste Mal an der Mauer des römischen Diokletian Palastes in Split lehnte, fiel ihm erstmals auf, dass diese Mauern üüüüber tausend, genauer 1800 Jahre, alt sind. Sowas fühlte sich für ihn neu an. Steine mit so viel Geschichte!

Danach waren wir dann vor Jahren schon einmal im archäologischen Park zu Xanten (APX), dessen Relikte sogar noch über zwei Jahrhundert älter sind – beim Teutates! Das wollten wir uns nun nochmal genauer ansehen! Beim letzten Mal verbrachten wir die meiste Zeit im Museum, schlenderten durch die Dauerausstellung, bestaunten die dortige Ausgrabungstätte der Therme.

Diesmal sparten wir uns das Museum, flanierten über das ganze parkartige Gelände und schauten auch mal, was “an Steinen” einfach mal so rumstrand. So fanden wir beispielsweise einen kleinen Alter, der einst Kaiser Nero gehörte, der kauerte nichtssagend am Wegesrand, lustig. Eine Getreidemühle begeisterte uns ziemlich; und neu war auf jeden Fall ein Hangar, in dem nun römische Boote ausgestellt waren. Anhand denen wurde die Geschichte der Lastenschifffahrt erklärt, da Xanten damals, also die Colonia Ulpia Triana, direkt an einem Seitenarm des Rheins lag.

Auch schlenderten wir noch einmal durch die Gänge des Amphiteaters, und im Gegensatz zum letzten Mal hatte auch hier sich etwas verändert – denn wir hörten seltsame Geräusche. In den in den Mauern eingelassenen Käfigen brüllten nun Bären und Tiger oder unterhielten sich Römer – nun gut, alles auf eben dort eingestellten Leinwänden… Das Gebrülle hörte sich aber schon spannend an, als man so flanierte … wie damals??

Apropos flanieren, dieses Mal nahmen wir uns die Zeit auch einmal die Xantener Innenstadt zu besuchen, genehmigten uns einen Snack, genossen die Sonne sowie die hübsche Altstadt, denn auch wenn die Gemäuer hier nicht sooo alt sind wie im “APX” nebenan, urig sind se doch – und sogar ohne brüllende Bären!