Es gibt einen Begriff, den ich lange ignoriert habe. Er bezeichnet einen seelischen Zustand. Ich spreche von “Islomania”. Inselmanie also. Man kann sagen, es ist eine Faszination, die man Inseln entgegen bringt, andere sagen, es ist “eine obsessive Begeisterung oder Parteilichkeit für Inseln”. Hmm, Parteilichkeit klingt komisch…Einseitigkeit, schlägt mir ein Synonymverzeichnis vor. Nun gut, will wohl sagen, dass ich nur Inseln will und nichts als auf Inseln leben, alles andere ist doof, einseitig gesehen eben.
Als bekennender “Island-Hopper” muss ich mir wohl langsam eingestehen, dass ich höchstwahrscheinlich unter Islomania leide. Fühle ich mich krank dabei? Bin ich komisch? Was macht es mit mir? Bin ich mental in (m)einer Inselwelt gefangen? Kann nicht mehr objektiv über den Insel-/Tellerrand gucken sondern suhle mich nur in meiner kleinen, abgeschotteten Welt…? Ist der Blick auf’s Wesentliche und Weltliche verschwommen? Was ist eigentlich das Wesentliche…? 😉
Grenzen setzt man sich ja oft selber, also vorwiegend im Kopf. Wie ist die selbst gesetzte Grenze, wenn man sich im Meer (Vis) oder gar Ozean (Kaua’i) befindet? Wässrig ist sie, ja, und natürlich sehr einschränkend auf die Bewegungsfreiheit oder auch schonmal Nahversorgung. Aber fehlt was?
Komisch auch, dass ich dieses Jahr Urlaub auf den Kapverden gemacht habe. Ein wunderschöne Gruppe, bestehend aus eben … Inseln. Flüchte ich vor etwas oder verstecke ich mich? Nervt mich das Festland und seine geschäftigen Städte oder reizt mich das isolierte und ruhigere Inselleben? Wird man seltsam, wenn man auf Eiländern verweilt?? Mein VerwEiland… Die Natur um einen herum – so inmitten der hohen See – ist aber einfach überwältigend, die Luft ist anders, die Menschen entspannter, die Landschaft meist gesünder und mit einem urigeren Ökosystem.
Hmm, ich glaube ich leide ganz gerne an Islomania…
The past ist like an anchor holding us back, you have to let go of who you are to become who you want to be
