Nats/ May 10, 2015/ one world tour 2015, südostasien 2015

(10.05.15) Juhu, keinen Schädel heute morgen! Kathrin hatte gestern noch gesagt, dass ich eine gute Wahl für den Aufenthalt getroffen habe, hier wäre es total relaxed und zudem eine optimale Ecke für den Arak-Test, welcher hier rein und nicht wie so oft auf der Insel gepanscht kredenzt wird, yeah, also reiner Wahnsinn. So, 7:30h, aufstehen, wach war ich immerhin schon seit 4:30h, seitdem nämlich der Haushahn kräht und seine gefiederten Nachbarn ihm artgerecht antworten. Ich dachte irgendwie schon den ganzen Morgen an Witwe Bolte und wäre heute gerne Max oder Moritz. Der kleine Robby hat heute keine Zeit, sein Cousin Ahdi hat mir dafür angeboten noch eine Runde über die Insel zu drehen. Wir schauten uns einen urigen und einen verwachsenen Tempel an, in ersterem ist grade eine Zeremonie in Vorbereitung und ich werde sogleich hinduistisch mit-gesegnet. Dann besuchten wir die heißen Quellen, in denen überwiegend die Einheimischen planschen. Für mich ist das Wasser da etwas zu warm, bei der Hitze ist das ja keine Abkühlung. Der Ozean ist übrigens auch schon eher ne große Badewanne, ehrlich, das ist irre, wie warm das Salzwasser ist. Am meisten gefreut hab ich mich aber auf den Wasserfall heute, er liegt etwas versteckt und muss über einen Pfad durch den Regenwald erlaufen werden. Am naturgewaltigen Ziel angekommen hüpfte ich zunächst noch etwas unentschlossen durch das im Abgang dahinplätschernde Bächlein, ließ meine Haut sanft durch die Gischt kitzeln. Doch dann wagte ich es doch das Gewicht tief fallenden Wassers auf mich niederprasseln zu lassen, ein bisschen Massage, dann wieder wie kleine Nadelstiche auf der Haut. Ich war zudem durstig und trank das frische, abstürzende Quellwasser aus meinen Händen, ein wirklich schönes Naturerlebnis. Abends zurück im Dorf hab ich dann nur ein bisschen mit den anderen gegessen und wollte mich lieber mal zurückziehen, wollte ganz in Ruhe dem Mond beim Aufgehen zusehen. Die Anderen wollten indes nach nebenan wo eine Reggae-Band live spielt, hmm, tanzen, ich zuckte kurz, schnappte mir dann nur ein Bier und ging hoch. Ich konnte der Musik auch von meinem Balkon aus lauschen, sehr gut sogar. Ich lehnte mich entspannt zurück, setzte die Flasche an – und plötzlich war alles perfekt: Die aufkommenden Sterne vor meinen Augen, die leichte Meeresbrise um meine Nase, das kühle Bier in meinem Mund und meine Ohren vernahmen ein paar mir bekannte gesungene Worte, die ich nicht sofort melodisch in Zusammenhang bringen konnte. Doch, hey, die spielen “Lovesong” von The Cure in einer schön spleanigen Reggae-Version, wie verrückt klingt und ist das, also allein für diesen Moment, Bali, I will always love you …

Ober links ein Rebus für alte Grunge-Fans. 😉 Ansonsten mal ein Riesen-Bambus, mal ein verwachsener Tempel, mein erster Wasserfall unter dem ich auch geduscht habe, yeah!! Und zum Tagesausklang: Sunset meets Moonrise. (Die Auflösung ist natürlich: Temple of the Dog!)