Nats/ April 21, 2021/ an eastside story (mainly Croatia)

Bald geht es wieder nach Deutschland, von meiner Insel der Glückseeligkeit in die mittlerweile fast bedrückende alte Heimat. Man gewöhnt sich mit der Zeit im Ausland doch schon ziemlich um, ja, man gewöhnt sich nahezu ab. Stadt, Land, Fluß? Ja, es war am Rhein so schön, aber nein, ich liebe mittlerweile meine Inseln.

Inselaffin war ich immer schon allein durch mein familiäre Verbundenheit zum kroatischen Eiland Vis. Als ich vor fast sechs Jahren meinen Mann auf Kaua’i kennen lernte und dort dann in Flip Flops Fuß fasste, ward es ganz um mich geschehen: Im vierten Jahr hin-und-her-reisend als “Island-Hopper” wird meine Genetik sich sicherlich fast adaptiert haben, ich werde zweifelsfrei mehr und mehr zu einer Inseläffin…

Und nun geht es also wieder in die Stadt, ins Ruhrgebiet, ich habe das immer wieder mal gespürt in den vergangene Jahren, dass es sich doch schon sehr unterscheidet zu meinen gelebten Alternativen. Egal, ob man dabei auf einer kleinen verhuschten Insel in der Adria rumhaust, ob mitten im Pazifik auf eine entfernten Inselkette lebt – alles dreht sich überwiegend um Natur, ist ökologisch und umgeben von klarem Salzwasser. Energien können fließen und man lauscht einer summenden und zwitschernden und rauscheden Mutter Natur.

In der Stadt hört man dagegen ganz andere Dinge und ist auch ganz anderen Geschwindigkeiten sowie anderen Prioritäten ausgesetzt. Wenn man länger “raus” ist, kommt es einem fast unwirklich vor. Und dann die vielen Straßen, die vielen Autos – hier in Vis und auf Kaua’i gibt es jeweils quasi nur eine Landstraße die alles weitere verbindet. Mir fallen gerade die unzählig vernetzten Autobahnen ein und der Stau, das Drängeln, hui, was auf mich da alles im Ruhrgebiet wartet…

Aber besonders einschneidend wird für mich alles um den Infektionsschutz sein. Ich lebe auf einer coronafreien Insel und erlebe ein normales, ungelockdowntes Leben – aber bald geht es in die gerade erst verschärften deutschen Maßnahmen. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie das so ist, dies alles seit Monaten mit zu machen. Aber ich freue mich natürlich auf viele liebe Menschen – wenn ich diese denn überhaupt treffen darf 🙁 Ich befürchte jetzt schon, ich bin nach zwei Wochen wieder reif für die Insel… 🙂