Nats/ February 20, 2021/ an eastside story (mainly Croatia)

Hoch über Milna, wo die Wasserversorgung der Bucht entspringt

Es überkam mich akuter Bewegungsdrang mit einem Hauch von Abenteuerlust. Und Neugier war auch involviert. Es gab einen neuen Weg, welcher mysteriös in die bergige Landschaft am Rande unserer Bucht führte. Ich hörte unlängst, dort könnte man endlich zum Bergkamm empor kraxeln, ohne das mediterrane Büsche sowie Bäume dich daran hindern und zerkratzen.

Wagemutig begann ich die ersten Meter des steilen sowie steinigen (neuen) “Wanderweges” zu erklimmen, als ich merkte, dass dies kein klassisch angelegter Pfad hier war, sondern es sich als eine ausgebuddelte Rinne entpuppte auf deren Rand man – zugegebenermaßen immer beschwerlicher – hoch klettern konnte.

Mitten in dem waldigen Dickicht und entlang des frisch entholzten Grabens entdeckte ich zudem ein Kunststoffrohr und schlussfolgerte, dass dies wohl die neue Zuleitung unserer Wasserversorgung war. Ich wusste, dass dort oben auf dem Berggipfel immer “etwas mit Wasser” war…

In früheren Tagen, also bis in die 80er Jahre hinein, legte regelmäßig ein großes Schiff mit Frischwasser in der Bucht an und pumpte das kostbare Nass in ein Reservoir. Später gab es dann endlich eine Zuleitung über Land, die den Prozess unserer Wasserversorgung ein wenig erleichtete.

Ein wenig, weil es immer noch passierte, das der zuständige Wasserbeauftragte nicht rechtzeitig das immer noch existente Resevoir händisch über die Zuleitung auffüllte. Eines unsere häufigen Aufschreie der Vergangenheit war von daher: “nema vode!” (es gibt kein Wasser), dicht gefolgt vom “nema struje” (es gibt kein Strom) – aber das ist eine andere Geschichte…

Nun ist die moderne Zeit auch auf Vis und in Milna angekommen. Das Wasser fließt einfach bei Bedarf verrohrt den Berg hinab und kein Reservoir ist mehr dazwischen geschaltet. Neue Wasserhäuschen sind oberhalb der meisten Siedlungen gebaut und sehen hoch professionell aus. Sogar ein Überwachungsmechanismus ist installiert, damit niemand heimlich an der Anlage rummanipuliert und es dann plötzlich wieder heißen könnte: nema vode!! 🙂