Nats/ May 15, 2020/ a westside story (mainly Germany)

Aufregung. Plötzlich war die Zeit knapp! Wochenlang saßen wir quasi in Deutschland fest – und nun ließ Kroatien verlauten, dass Menschen mit entsprechenden Papieren einreisen dürften. Jetzt aber zackig. Jobs hatte ich keine mehr, eingekauft hatten wir und vor-gepackt war auch schon. Also Endspurt!

Ich machte das, was andere schon mal als schlechte Eigenschaft einstufen: Ich wollte noch alles schaffen und das am besten an einem Tag. Am letzten Tag. Termine Termine Termine. Und dann muss nur eine kleine Unwucht entstehen und man gerät ins Schleudern…

Apropos. Ich hatte also am Tag vor unserem Aufbruch in den Süden noch drei Verabredungen anstehen. Endlich mal wieder paar meiner Leute treffen!! Und gleich der erste wurde spontan vorgezogen. Es war eigentlich unschaffbar – und: ich schaffte es auch nicht.

Sagte ich Unwucht, erwähnte ich schleudern? Ein Bordstein kam mir in die Quere. Paff – Platten! Die Luft war vollkommen raus, im Bruchteil einer Sekunde. Und mein Kopf war plötzlich genauso leer. Ich konnte meinem Mann noch nicht einmal erklären, wo er hin kommen sollte, um mir zu helfen. Meine Termine!! Mein Auto! Unsere Abfahrt morgen früh…!

Er kam dann herbei gelaufen, wir bockten das Auto auf und er begann das Rad zu lösen. Nun ja, wenn frau die Handbremse nicht anzieht, aber dann im Auto rum-räumt und die Tür zuschlägt, hmm, da kann auch mal ein Unglück passieren… 🙁

Wir hatten Glück im Unglück. Der Reifen war noch dran, als das Auto zu rollen begann und den Wagenheber unter sich verbog. Mein Mann überlebte den unbeabsichtigen Anschlag und schickte mich in die umliegende Nachbarschaft – einen funktionierenden Wagenheber besorgen. Und es gab auf Empfehlung der einen netten Anwohnerin einen anderen netten Herren, der “alles” hatte – auch einen super hydraulischen Heber.

Das Wechseln wurde ohne weiter Vorkommnisse vollzogen, doch als wir endlich weiter fahren wollten, gab es einen unglaublichen Unfall um die Ecke, ja, haben denn alle ein Rad ab? Wir mussten einen Umweg fahren, welcher uns zu einer kleinen, lustigen Werkstatt führte, in der augenscheinlich auch Reifen gewechselt wurden. Gefragt, getan und wir waren rucki-zucki für unsere bevorstehende 1500-Kilometer-Fahrt bereit.

Das Auto blieb bis zum nächsten Morgen stehen. Und alles ward gut! 🙂