Nats/ December 26, 2019/ on the other side (mainly USA)

Und da war es plötzlich, das alternative “Winter-Wonder-Land”! Die Temperaturen sanken endlich und kilometerweite Wolkendecken hüllten Kaua’i tagelang in ein schickes Grau. Perfekt fand ich, denn mit strahlendem Sonnenschein über Palmen ist das festliche Gefühl doch ein anderes. So war es also gräulich trübe, fast wie in Deutschland, eine mir bekannte Stimmung, hach, da gab es dann auch mal wieder einen wärmenden Punsch, so zur Feier des düsteren Tages!

Da nachts alle Katzen und eben auch Landschaften grau sind, machten die Wolken wiederum in der Dunkelheit nicht so viel aus. Die weihnachtlichen Beleuchtungen lassen eh alle Örtchen hier hübsch erstrahlen und es ergab sich sogar, dass wir in die Weihnachtsparade des Nachbardorfes gerieten – jedoch nur, weil wir nochmal “eben schnell” was einkaufen wollten. Das hatte ich mir irgendwie schon länger gewünscht, also einmal zu sehen, wie so ein festlicher Zug hier funktioniert. Ich kenn’ ja aus’m Rheinland nur Karneval…

So werden zu Weihnachten manchmal Wünsche war – und es gab dann Wagen, die bunt-leuchtend geschmückt waren, Spielmannszüge die gekonnt musizierten, knuffige Hupfdohlen und einen winkenden Santa Claus auf einem illuminierten Buggy, herrlich, was für ein toller abendlicher Lichtblick.

Die Wolken-Tage hielten übrigens an. Und sie wurden zu Regen-Tagen. Zu windigen Regentagen. Hui, hier bekommt die Bezeichnung, dass die Welt untergeht, dann doch eine andere Bedrohlichkeit – ist man doch auf einer Insel mitten im Ozean und Regengüsse fluten aus den Bergen kommend gerne die flachen Ausläufer zum Strand hin. Tendenz: Meerespiegel steigend.

Es ging alles gut. Am Heiligen Abend hätten wir zwar nicht ohne Floß vor die Türe gekonnt und blieben dann auch daheim. Aber der Christmas Day begann regenfrei wolkig und gipfelte in einem sonnigen Nachmittag, so dass wir nach einem übersättigendem Lunch sogar einen kleinen Spaziergang machen konnten. Also, durch unseren Garten, haha, die Couch sollte dann doch nicht zu weit weg sein…

Mit den Einkaufstüten spazierten wir zurück zum Auto – und waren damit quasi Teil der Parade, hihi, nur antizyklisch und nicht illuminiert. Der Grinch hatte einen Wagen und der Weihnachtsmann ein Wägelchen, Die Häuser sind herrlich hier geschmückt – und ich habe mal deutsche Bratäpfel am Weihnachtstag kredenzt.