Nats/ May 19, 2019/ a westside story (mainly Germany), heile welt/ kleine philosophie

Zurück ins alte Leben. Wie fühlt es sich an, wieder auf alten Pfaden zu wandeln. Wieviel ist verinnerlicht, wieviel reaktivier-, wieviel verzichtbar? Die elterliche Wohnung gibt mir da sicherlich den nötigen Halt, sie ist eine Oase der Ruhe. Auch wenn alle ausgeflogen sind, aber vielleicht gerade deshalb. Ankommen.

Ich schlafe schlecht, der Jetlag ist gen Osten immer größer, ich brauche über eine Woche um wieder länger als vier Stunden zu schlafen. Zu arbeiten habe ich aber sofort begonnen. Ängstlich, unsicher, fragend. Nach sechseinhalb Monaten ohne Apotheken-Praxis komme ich mir vor wie ein Neuling. Der Zugriff auf die pharmazeutische Partition meiner Festplatte ist eingerostet. Und das trotz monatelanger Fortbilderei. Ich als Handwerker-Tochter und -Ehefrau sehne mich plötzlich nach einem Sprühstoß DW40, das könnte das Hirn doch wieder gängig machen. 😉 Ich habe doch die volle Verantwortung, aber habe ich auch das volle Wissen? Ich kämpfe mich wacker durch, es wird besser von Tag zu Tag.

Apropos von Tag zu Tag – täglich treffe ich Freunde, liebe und geliebte Menschen, welche ich zurück gelassen hatte, nachdem ich meine Kisten packte und “in’ Sack haute”. Mit allen habe ich virtuell regelmäßig in Schrift und Bild Kontakt gehalten. Nun gibt es ein reales Wiedersehen. Viele Wiedersehen. Und dann wieder “Auf Wiedersehen”. Jeden Abend bin ich verabredet, an Wochenenden oder freien Nachmittagen schaffe ich sogar zwei bis drei Dates. Die Zeit rast. Sich auf den neuesten Stand bringen, bissl philosophieren und ein Gefühl für die aktuelle Lebenssituation des anderen bekommen – check, check, check. Meine Geschichten sind nicht immer die gleichen, meine Fragen variieren auch, aber es erinnert mich doch schon sehr an Speeddating…

…glücklicherweise muss ich mich für niemanden entscheiden, denn tatsächlich sie sind alle noch da… 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂